Heiße Flitzer aus allen Epochen
Es braucht schon einen echten Autonarren mit reichlich Benzin im Blut wie Perry Eckert, um in der zu klein gewordenen Halle der elterlichen Textilfabrik eine der größten Oldtimersammlungen Deutschlands auf die Beine zu stellen. Was 1992 im beschaulichen Fichtelberg mit einigen Exoten und Leihgaben in kleinem Rahmen begann, ist mittlerweile auf 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche gewachsen.
In drei Hallen und auf einem großen überdachten Freigelände können die Besucher inzwischen mehr als 550 historische Autos, Motorräder, Traktoren, Dampfmaschinen und sogar Fluggeräte bestaunen.
Der ADAC hat die Schau in Fichtelberg dann auch in die Top-Ten-Wertung der Automobilmuseen in Deutschland aufgenommen.
Der Gang durch das Museum ist ein Gang durch die Automobil-Epochen. So sind neben alten Motorwagen aus den Anfängen der Automobilgeschichte auch Kultfahrzeug wie der aus Edelstahl gefertigte „DMC DeLorean“, bekannt aus dem Film „Zurück in die Zukunft“, der Ur-Quattro von Audi oder dicke amerikanische Schlitten mit über acht Liter Hubraum ausgestellt. Gerade der Gegensatz von kutschenähnlichen Oldies in Holzbauweise und modernen Gefährten aus Aluminium oder Carbon macht den Besuch so interessant.
„Viele kommen ohne große Erwartungen zu uns. Alle sind dann aber total überrascht, dass in einem kleinen Ort wie Fichtelberg eine derart interessante und große Fahrzeugsammlung ausgestellt ist“, erzählt der ebenfalls vom Auto- und Motorradvirus befallene Sohn des Museumsgründers, Constantin Eckert. Manch begeisterter Besucher würde den kompletten Tag im Museum verbringen.
Zu sehen gibt es mehr als genug – egal ob für Autonarren, Motorradfreaks, Technikbegeisterte oder Landwirtschafts- sowie Militaria-Sammler. „Die Autos werden auch alle bewegt und sind aus eigener Kraft in die Hallen gefahren“, stellt Constantin Eckert klar. Er selbst war erst kürzlich mit einem der amerikanischen Straßenkreuzer auf einem 5000-Kilometer-Trip unterwegs.
So reiht sich der Junior in die Tradition des Vaters ein. Denn Perry Eckert hat bei vielen Ausfahrten mit seinen Schätzen schon so manchen Kilometer gesammelt. Dabei sind die Eckerts keine Schönwetter-Fahrer. Und wer nach Fichtelberg kommt, sieht die beiden durchaus auf Tour mit ihren Raritäten.
Weil in den neuen Hallen neben wechselnden Sonderausstellungen auch die größte Zwei-Takt-Motorrad-Schau Deutschlands zu sehen ist, Elektrofahrzeuge längst einen festen Platz gefunden haben und auch seltene Exoten präsentiert werden, wird ein Besuch gewiss nicht langweilig. Und weil im überdachten Freigelände noch genug Platz für weitere Hubschrauber, Düsenjets und Militärfahrzeuge ist, sind baldige Neuanschaffungen schon fast garantiert.